VORWORT

Ich selbst B.A.R.F.e (noch) nicht und habe mir meine Info's mühsam aus Büchern oder dem Internet zusammengestellt. Ich garantiere nicht für die Richtigkeit dieser Angaben. Verbesserungsvorschläge nehme ich natürlich gerne an.

 

Liebe Grüße, Jill. 

Biologisch artgerechte Rohfütterung

 Kein noch so „hochwertiges“ Fertigfutter ersetzt die Gabe von rohem Fleisch. Eine artgerecht mit rohem Fleisch gefütterte Katze erfreut sich bester Gesundheit und Vitalität, Erkrankungen wie Nierenleiden, Blasensteine, Allergien und chronische Durchfälle bleiben dir fast immer erspart und die Mieze ist energiegeladener, schlanker und muskulöser.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die verminderte und geruchsneutralere Kotmenge.

 

Bei der Rohfütterung kann deine Mieze ihre natürlichen Instinkte richtig ausleben! :)

Die Beute wird zerrupft und auseinander genommen, es wird mit ihr gespielt und gekämpft. Schlussendlich wird sie sie irgendwann Stückchen für Stückchen verspeisen.

 

Gekochtes Fleisch ist für Katzen ungeeignet, da Taurin und andere lebenswichtige Aminosäuren, Vitamine und Enzyme beim Kochen größtenteils verloren gehen. Viele machen sich Sorgen, dass durch das Füttern von rohem Fleisch krankmachende Bakterien und Viren auf ihr Mieze übergehen, dies stimmt nicht! Auch die Beutetiere einer wilden Samtpfote sind nicht steril und gerade die Katzenmit Freigang sind wohl die gesündesten.

Übrigens: Durch den kurzen Darm und die aggressive Magen-Darm-Flora ist deine Mieze von Natur aus widerstandsfähiger gegenüber Bakterien wie Salmonellen und Parasiten. Mit Würmern hat der Katzenkörper meist nur zu kämpfen, wenn die Darmflora durch Fertignahrung, chemische Entwurmungen und die Gabe von Antibiotika weitgehend zerstört wurde - was leider häufig der Fall ist.

 

Selbst hergestelltes Rohfutter, verursacht bei Beachtung einiger einfacher Grundregeln, keinerlei Mangelerscheinungen oder Beschwerden!

 

Methoden | Basics

 

Es gibt drei verschiedene Methoden der Rohfleischfütterung:              

  • B.A.R.F. mit Supplementen
  • Rohfleischfütterung nach "Frankenprey"
  • "Whole-Prey-Model"

Diese drei Methoden unterscheiden sich in Fütterung, Aufwand und Kosten.

Die verbreitetste Methode ist das B.A.R.F.en mit Supplementen.

 

B.A.R.F. mit Supplementen

 

Dem B.A.R.F.en mit Supplementen liegen zwei grundsätzliche Fragen zugrunde:

"Welche/wie viele Nährstoffe bekommt meine Katze allein mit Fleisch, Innereien und Knochen?

Wie viel fehlt dann noch bzw. muss durch mich hinzugefügt werden, um den Bedarf der Mieze zu decken?". Hier werden die Nährwertgehalte der tierischen Bestandteile den offiziellen Bedarfswerten der Katze gegenübergestellt und möglichst genau berechnet.

Die Vitamine, Spurenlelemente und Mineralstoffe, die durch die ausschließliche Verfütterung von Fleisch, Knochen und Innereien nicht ausreichend abgedeckt sind, werden hier durch verschiedene Ergänzungen (die sogenannten "Supplemente") ausgeglichen. Beispielsweise werden Eierschalenmehl, Lachsöl, Lachs, Taurin, Blut und Vitamin-E-Tropfen auf die Nahrung gegeben. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die einzelnen Mahlzeiten ausgewogen zu gestalten. So gibt es für die verschiedenen Bedarfe der Katze auch verschiedene Supplemente, welche wiederum natürlichen oder künstlichen Ursprungs sein können. So kann beispielweise Kalzium als Eierschale, Algenkalk, Calcium-Carbonat oder Calcium-Citrat zum Fleisch hinzugefügt werden.

Du hast keinen Überblick mehr? Hier helfen dir spezielle Nährstoff-Datenbanken oder Kalkulatoren, die du langes Suchen im Internet finden kannst.

Jeder B.A.R.F.-Einsteiger sollte sich dennoch erst einmal in die Materie einlesen und einarbeiten, um notwendige Grundlagen und diverse Zusammenhänge zu verstehen. Bevor du also nicht über entsprechendes Hintergrundwissen verfügst, rate ich dir von der Nutzung eines B.A.R.F.-Kalkulators ab, da dies sonst zu mehr Verwirrung und Schaden führen könnte, als dass es nutzt.

 

B.A.R.F. nach "Frankenprey"

 

Bei der Rohfleischfütterung nach "Frankenprey" wird das natürliche Beutetier der Katze mithilfe eines %-Schemas "nachgebaut". Es werden hier nur ausgewähltes Muskelfleisch, bestimmte Innereien und Knochen verwendet. Die einzelnen Nährwertgehalte der Inhaltsstoffe und die offiziellen Bedarfswerte der Katze finden hier keine Berücksichtigung.

Abwechslung ist so bei der Methode des Frankenpreys besonders wichtig. Da hier die individuellen Nährwertgehalte der einzelnen Fleischsorten nicht berücksichtigt werden, ist die Berechnung pauschaler als beim B.A.R.F.en mit Supplementen.

Das Verfüttern verschiedenster Fleischsorten, verschiedenster Fettgehalte, und verschiedenster Innereien ist hier besonders wichtig.

 

B.A.R.F. nach dem verbessertem "Frankenprey"

 

Nicht wenige Katzenhalter, die ihrer Katze rohe Mahlzeiten anbieten, sind von der strikten Methode des "Frankenprey" nicht gänzlich überzeugt. Sie fürchten eine Mangelversorgung mit bestimmten Nährstoffen.

So ist zwar zum Beispiel in tierischem Fett Vitamin E enthalten, Eisen in Milz und Niere, jedoch ist die Menge unter Umständen nicht allein ausreichend für die Katze. Das kann eine zusätzliche Beigabe über die Supplemente Blut und Vitamin E Tropfen nötig machen. Auch der Taurin- und Vitamin D-Bedarf könnte in manchen reinen "Frankenprey"-Rezepten nicht ganz gedeckt sein - je nachdem, wie die Rezepte zusammen gestellt sind. So kann eine Zugabe von Taurinpulver und Fisch zu den Mahlzeiten Sinn machen.

Da Schlachttiere aus Massentierhaltungen mit stark Omega-6-haltigen Futtermitteln gefüttert werden, enthält ihr Fleisch eine große Menge Omega-6-Fettsäuren. Ein ausgewogenes Omega-6 : Omega-3-Verhältnis (empfohlen 5-10:1) ist jedoch wichtig für die Haut- und das Fell der Mieze, zusätzlich unterstützt es das Immunsystem und wirkt vorbeugend bzw. unterstützend bei Entzündungen.

Aus diesem Grunde werden von manchen B.A.R.F.ern Omega-3-Fettsäuren durch Lachsöl zum Rezept gegeben.

Ein ebenfalls wichtiger Punkt für viele Rohfleischfütterer ist das Verhältnis der beiden Nährstoffe Kalzium und Phosphor zueinander. Es ist jedoch zu beachten, dass durch Rezepte nach striktem "Frankenprey" dieses Verhältnis nicht ausgewogen gestaltet werden kann, ohne eine reine Kalzium-Ergänzung zur Mahlzeit zu geben. So kann - zusätzlich zum Knochenanteil - der Kalziumgehalt und ein ausgewogenes Kalzium/Phosphor-Verhältnis der Mahlzeit durch zusätzliche Kalziumsupplemente erreicht werden.

Du solltest entscheiden, ob du die reinen "Frankenprey"-Rezepte bevorzugst oder sie mit Fisch, Blut, Vitamin E usw. anreichern möchtest. Ebenso ist es wichtig zu wissen, welche Innereien, Fleischteile und anderen Zusätze welche Nährstoffe in die Mahlzeit bringen. Nur so kannst du Abwechslung in die Speisekarte deine Samtpfote bringen.

 

B.A.R.F. nach dem "Whole-Prey-Model"

 

Bei dieser Fütterungsmethode werden ausschließlich ganze Beutetiere oder Teile davon verfüttert: z.B. Eintagsküken, Mäuse, Ratten, Fisch, Kaninchen, Hühnerschenkel usw. Problematisch ist hier, dass Futtertiere, welche üblicherweise in Fachmärkten und in Online-Shops verkauft werden, sich eher weniger zur Durchführung dieser Methode eignen. Sie haben im Gegensatz zum "natürlich aufgewachsenen" Beutetier in der freien Natur aufgrund von unnatürlicher Lebensbedingung und Fütterung ein anderes Verhältnis von Nährstoffen.

Auch bei dieser Fütterungsmethode spielt Abwechslung eine große Rolle. Um Mangel- und Überversorgung zu vermeiden, solltest du die Palette an verfütterten Beutetieren weit fächern und ständig wechseln. Achtung... nicht jeder kann ganze Futtertiere verfüttern.... Viele sind irritiert vom Anblick, der Zubereitung oder dem Umgang der Katze mit dem "Beutetier". Je nach Größe des Futtertiers sind pro Katze und Tag etwa 12 Futtertiere notwendig, um den Hunger der Katze zu stillen und ihren Bedarf zu decken. In der freien Wildbahn würde eine Katze 12 - 15 Mäuse verputzen!

 


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